Die Priesterweihe ist eines der sieben Sakramente. Das lernt man schon in der Schule. Die Weihe ist aber keine persönliche Bevorzugung. Sie ist vielmehr ein Auftrag, der Auftrag, die Botschaft Jesu Christi immer und überall zu verkünden und auch, soweit möglich, persönlich vorzuleben. „Wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“ (1 Kor 9,16), sagt der Apostel Paulus. Gilt das schon für alle Christen, dann umso mehr für den geweihten Priester! Das erfordert auch Opfer und Verzicht nach dem Vorbild Jesu, der sein ganzes Leben in den Dienst der Verkündigung gestellt hat und dafür sogar in den Tod gegangen ist. Darum ist eine der Hauptaufgaben des Priesters, das Opfer Jesu Christi in der heiligen Messe zu feiern. Der Priester stellt sich nicht selbst in den Vordergrund sondern Jesus. Diesen Auftrag erhält der Priester bei der Weihe durch die Handauflegung des Bischofs.
Durch seine Weihe wird der Priester aber nicht automatisch zum Heiligen. Er bleibt Mensch unter Menschen, behaftet mit Fehlern und auch Sünden. Deshalb sollen die Gläubigen auch immer wieder für ihre Priester beten. Für viele junge Männer scheint das Priestertum in einer konsumorientierten Welt nicht mehr erstrebenswert. Und doch kann es ein erfülltes Leben sein, ein Leben, das ganz im Dienst der Sache Jesu Christi steht. Darum sind die Gläubigen gerade in der heutigen Zeit gefordert, auch um gute Priester zu beten und in den Familien den Boden für gute Berufungen zu bereiten.
Pater Roy Joseph